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Meyer hat was zu sagen und das kann man in den 18 Stücken auf über einer Stunde Laufzeit deutlich vernehmen. Egal ob es sich um persönliche Songs oder globale Themen handelt, seine Meinung vertritt der Bedroom Producer aus Braunschweig überdeutlich.

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Dies ist das erste Album. Es heißt „Opus Laudabile“, was lateinisch ist und für „löbliches Werk“ steht. Der Begriff kommt aus der Wissenschaft und wird verwendet, um Doktorarbeiten zu bewerten und zeichnet „gute Arbeiten“ aus. „Opus Laudabile“ war eine Doktorarbeit. Es brauchte zwölf Jahre, um das Album fertig zu bekommen. Es ist ein Best Of vieler Versuche und das Destillat einer immer fortwährenden Weiterentwicklung an Computer und Mischpult.

Opus Laudabile soll umschmiegen und den Ohren schmeicheln. Es soll den Hörer entspannen, so wie die Produktion den Autor entspannt hat. Und eventuell entsteht aus dieser Entspannung heraus Enthusiasmus, Euphorie oder Energie.

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Heutzutage mit Musik Leute zu erreichen, ist nicht leicht. Es gibt einfach zu viele Musiker und der menschliche Geist ist zu beschränkt, als dass man potentielle Fans mal eben durch ein kurzes Lied erreichen kann. Die Menschen sind taub. Apps wie Spotify, Deezer und Co. machen es einfach, blitzschnell mal eben ein Album aus dem Player zu nehmen und ein ganz anderes einzuwerfen. Das Internet macht es einfacher, irgendwo erwähnt zu werden, ist aber auch schnelllebiger, die Halbwertszeit von Erwähnungen aller Art ist kurz.

In diesem Dschungel macht sich ein begnadeter Schreiber von Hooklines, ein amateurhafter, stets auf Ästhetik und Stimmigkeit bedachter Bedroom Producer namens Till Jonas Meyer auf, Menschen zu erreichen und Ihnen ein Feedback zu seiner Musik abzuringen. Er produziert selbst, und das tun Dank der steigenden Rechenleistung heutiger Computer einige.

Till will trotzdem herausstechen und der ganz Besondere unter all diesen kreativen Ästheten sein. Früher hat er in Bands gespielt und Musik mit denen zusammen im Studio aufnehmen lassen. Das gab stimmige Gesamtkonzepte, währte aber leider nicht lange genug, weil irgendwann alle Bands zerfielen, noch bevor irgendetwas passiert war, das wahrscheinlich in Wirklichkeit noch stressiger geworden wäre, als ohne Plattenvertrag Konzerte zu spielen und zusammen Lieder zu machen.

Allein ist man unabhängig. Das ist der Vorteil eines Computers. Er muss nie seinem regulären Job nachgehen und hat auch nie einfach mal keine Lust mehr oder kommt mit seinem Benutzer menschlich nicht mehr klar. Er spielt geduldig ein Loop, an dem man gerade arbeitet wieder und wieder. Und genau dies kann Kraft geben. Die eigene Stimme mit einer Soundwand untermalt aus den Boxen wummern zu hören.

Musik ist für Till etwas, das Ihn träumen lässt, und ja, er ist so selbstverliebt, dass jedes seiner Lieder für ihn persönlich auf eine Best Of-Platte gehört und auf der Favoritenliste von Spotify landen muss.

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